Vom NABU–Projekt „Lebensraum Kirchturm“ hatte ich erstmals in der Westfalenpost Lokalausgabe vom 25.06.2012 erfahren. Landesweit wurden verschiedene Kirchtürme als Lebensraum für brütende Vögel
ausgewählt. Diese Information hatte mich veranlasst, mit Bernd Jellinghaus vom NABU Ennepe-Ruhr-Kreis Kontakt aufzunehmen.
Beim ersten Telefongespräch mit Bernd Jellinghaus erfuhr ich, dass die NABU-Gruppe Ennepe-Ruhr-Kreis bereits erfolgreich Projekte, u.a. in Gevelsberg-Silschede, Sprockhövel-Herzkamp
und-Niedersprockhövel, Ennepetal-Rüggeberg und Breckerfeld durchgeführt hatte. Also - warum sollte nicht auch ein Projekt in Wetter-Volmarstein gelingen?
Durch ihre Lage ist die Dorfkirche Volmarstein mit ihrem Kirchturm ein idealer Standort. Die Höhe des Turms stimmt auch. Es gibt einen direkten Bezug zur freien Landschaft. Die Ruhraue mit
offener Feldflur ist von den Falken gut erreichbar. Unter diesen Voraussetzungen ist eine Nisthilfe im Glockenturm ideal. Bernd Jellinghaus bestätigte diese Ausgangslage bei einem ersten
Ortsbesuch im Oktober 2012.
Nachdem das Presbyterium dem Projekt zugestimmt hatte, ist im April 2014 die Nisthilfe von den NABU-Aktiven Bernd Jellinghaus und Heinz Schmiers gebaut und an der Ostseite des Kirchturms innen
angebracht worden. Gleichzeitig wurden im linken Turmfenster, von außen gesehen, zwei Schallbretter gekürzt. Hierdurch ist ein Anflug von der Ruhraue aus direkt gegeben.
Im April 2019 konnte ich erstmals stetig mindestens 2 Turmfalken im Umkreis der Dorfkirche beobachten und immer wieder hören. An den sonnigen Ostertagen waren sie auch sehr „aktiv“ in den hohen
Bäumen auf dem Kirchhof. Die Öffnungen in den Schallbrettern wurden zunehmend zum Ein- und Ausfliegen rege genutzt.
Im Juni 2019 konnte Bernd Jellinghaus erstmals 4 Jungtiere und ein Ei im Nistkasten bestätigen. In der darauffolgenden Zeit waren immer wieder lebhafte Flüge der Falkeneltern sowie die
zahlreichen Flugaktivitäten von Eltern und Jungvögeln im nahen Umfeld der Dorfkirche zu beobachten.
Im beginnenden Frühjahr 2020 konnte ich erneut Turmfalken im Umkreis der Dorfkirche hören und sehen, dass sie die Einflugöffnung gefunden hatten. Im Sommer flogen 4 Jungfalken aus.
Das Ereignis Turmfalken in Volmarstein hat sich demnach erfolgreich und in ähnlicher Form wiederholt. Über zukünftige Fortsetzungen würde ich mich selbstverständlich sehr freuen.
Ich bin und bleibe gespannt.
Doris Striebeck - Bornemann
Blick auf die Kirche, Einflugloch in der linken Schallöffnung, Junkfalken in der Bruthöhle (Foto: B. Jellinghaus)
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